Mittwoch, 1. Juni 2011

Tag 8 / 15. Mai 2011

Mondonedo

Trotz Bernhards Schnarcherei im Bett über mir hab ich super geschlafen :-)
Heute stand sofort zu Beginn eine Bergetappe von ca. 550hm an, die als Radler zwar auf der Landstraße gemütlich zurückgelegt werden könnten, man allerdings wohl ein paar schöne Aussichten verpasst ... also schwang ich mich nach einem Kaffee und Frühstück mit Marion und Bernhard aufs Rad und folgte den Wegweisern bergauf.
Nach Spanien gehen sehr viele der EU Gelder.
Windräder und Straßenbau ... an fast allen solchen Baustellen hängen Schilder mit der EU Flagge darauf.


Kornspeicher wie sie bereits im Mittelalter verwendet wurden








Zerfallene Mühle
Mühlsteine

Tierisch viel Gegenverkehr :)













































Die 550hm waren schnell überwunden, der Weg schlängelte sich am Hang des Tals immer wieder auf und ab und zog am Talende dann recht steil an auf den Bergrücken wo der Autobahnneubau stattfindet. Der Camino ist wegen der Baustelle nicht begehbar weshalb eine Umleitung ausgeschildert ist.














Jetzt gabs downhill :-) Die größte Bergetappe auf dem Weg nach Santiago hab ich hinter mich gebracht und nur kurz vor Santiago warteten nochmal ein paar hm darauf bezwungen zu werden. Um voran zu kommen blieb ich den Nachmittag dann auf der nun bis fast nach Santiago verlaufenden N634. 




Als Fußpilger legt man normalerweise 20-30km am Tag zurück, mit dem Fahrrad je nachdem ob man auf dem Camino bleibt oder Landstraße fährt zwischen 60 und 120.

Baamonde hatte ich eigentlich als Tagesziel auserkoren ... da ich dort jedoch schon um 13Uhr ankam entschied ich mich weiterzufahren. Laut Guide folgten nun 2 Etappen von gesamt ca. 50km Länge auf denen Fußpilger explizit darauf hingewiesen werden dass es wenig Möglichkeiten gibt Getränke bzw. Wasser zu bekommen. Ich empfand diesen Teil als vielleicht die schönste Etappe des gesamten Caminos den ich fuhr.

Der Weg führte zuerst entlang einer alten Schnellstraße, bog dann nach links in einen Feldweg der erste eine Bahnlinie und dann einen kleinen Fluß auf einer uralten schmalen Brücke kreuzt.
Bis ich allerdings die Brücke überqueren konnte musste ich warten. Auf der anderen Seite war eine Kirche in der wohl eben ein Gottesdienst zu Ende ging. Ca. 50 Autos quetschten sich über die Brücke auf deren anderen Seite eine einzelne Frau mitten im Weg stand um auch über die Brücke zu fahren. Hätte mich schieflachen können :-)
*facepalm*


99km nach Santiago :)

Vorbei an besagter Kirche ging es über wunderschöne Waldwege, durch prärieähnliche Steppen und saftigen Wiesen weiter Richtung Santiago. Ein Nachmittag zum Genießen!

















Unterwegs kehrte ich noch in eine urgemütliche Pilgerbar ein. Eiskalte Coke ist ein Traum :-) Dort hörte ich zum ersten Mal die galicische "Volksmusik" welche auf einem Dudelsack gespielt wird. Im ersten Moment komisch .. aber irgendwie passts doch.




Die Betreiberin der Bar sprach passables Englisch, was in nicht von Touristen übervölkerten Gebieten echt als Ausnahme zu werten ist. Die Spanier sind der Meinung dass sie eine Weltsprache sprechen (was ja auch so ist) und es deshalb eher unnötig ist dass sie noch Englisch lernen. Viele der jungen Spanier lernen in der Schule als Fremdsprache Französisch.


Knapp 1,5Std unterhielt ich mich quasi mit der ganzen Familie über Gott und die Welt. Tolles Erlebnis ... Land und Leute hautnah :)

Dann gings auf zum Tagesziel: Sobrado dos Monxes welches noch ca. 30km Weg bedeuteten ... inmitten dieser Landschaft aber ein wahrer Genuß :-)
















Die Pilgerunterkunft ist in einem Kloster untergebracht, allerdings ist diese in einem, im Vergleich zum Rest des Klosters, schlechten Zustand. Sprich Schimmel an den Wänden, kaputte Betten usw. weshalb ich ein Hotel direkt neben dem Kloster bevorzugte. :-)

Voller Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem ich endlich Santiago erreichen sollte, ging ich früh ins Bett. :-)

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